Zwei sehr gute Fragen und vor einigen Monaten hätten uns diese Fragen auf jeden Fall irritiert! 

Eigentlich ist es so einfach. Aber wir haben über 15 Jahre gebraucht, um diesen einen blinden Fleck für uns zu entdecken, der es uns Frauen eigentlich so einfach macht. 

Wir könnten jetzt ziemlich weit ausholen, aber lasst uns doch einfach direkt in dieses bewegende (Tabu-) Thema einsteigen!

In all den Jahren, in denen wir uns mit unserem Körper und Mindset auseinander gesetzt haben, stand immer diese große Frage im Raum: wie schaffen wir es eine wirklich gute Beziehung zu uns zu entwickeln? – frei von Extremen, frei von Tabus, frei von Selbstzweifeln und inneren Antreiber-Stimmen, die bestimmt unser Bestes wollten, aber wenig Manieren hatten.

In unserem Umfeld durften wir bei vielen Frauen ähnliche Gedanken beobachten.

Frauen, die vergeblich auf der Suche sind, wie man dieses Gefühl „nicht genug zu sein“ ablegen kann.

Frauen, die ihre Multitasking-Fähigkeiten über ihr eigenes Limit pushen mit dem Resultat ausgelaugt und erschöpft zu sein.

Frauen, deren Anspruchsniveau nicht annähernd mit einem realistischen und fairen Maßstab bemessen wurde.

Googelt man heute das Thema Achtsamkeit oder Mindfulness wird schnell klar, dass wir mit dem Millionenangebot von einem Megatrend reden, der unser Jahrzehnt prägen wird.

Der Grund dafür ist ziemlich offensichtlich: in einer Gesellschaft mit dem Ziel immer höher, schneller, weiter zu streben, in denen „busy sein“ zum guten Ton und permanente Vergleiche die Regel geworden sind, bleibt wenig Platz um über sich nachzudenken. Vielleicht sind wir aber auch nur busy, um nicht über uns nachdenken zu müssen.

Dieser Schritt hin zu einem anderen Bewusstsein für sich selbst und seinen Körper ist immerhin ein Anfang – solange man es wirklich für sich macht – und nicht, weil man auf den nächsten Zug aufspringt, nur um zu der schicken Gesellschaft dazuzugehören.

Nichtsdestotrotz struggeln so viele Frauen mit dem Thema „nicht auszureichen“ – nicht schlank genug, nicht intelligent genug, nicht kreativ genug, nicht sexy genug, nicht organisiert genug usw.
Und das, obwohl ihr Umfeld dieser harten Kritik niemals zustimmen würde.

Also wie kann das sein? Wie kann es sein, dass es für viele Frauen so schwierig ist, sich selbst anzuerkennen? Sich selbst zu akzeptieren? Und ja, auch sich selbst zu lieben?

Leider gibt es diesen einen Schalter nicht, den wir von Selbstzweifel auf Selbstliebe betätigen. Klick.

Oder vielleicht doch? Vielleicht nicht so schnell wie ein einfaches Klicken. Aber vielleicht dennoch schneller als ein jahrzehntelanges Ausprobieren des x-ten Ernährungs-, Bewegungs- und/oder Achtsamkeitsprogramms.

Wir sind in all unseren Recherchen auf einen Ansatz gestoßen, von dem wir niemals gedacht hätten, dass er einen solchen Unterschied machen würde:

Unser weiblicher Zyklus. Man sagt nicht umsonst, dass Mutter Natur ganz genau weiß, was sie tut. Aber ja, Mutter Natur ist so viel intelligenter als all die Pillen, die wir Menschen in den vielen Jahren gegen Symptome anwenden, die wir für uns fast schon als normal ansehen.

Für uns war es sehr spannend zu sehen, wie wenig wir Frauen zu unserem Zyklus aufgeklärt sind. Frauen machen 51% der Weltbevölkerung aus und trotzdem reden wir kaum über dieses Thema.

Langsam fangen wir an Themen, wie bspw. die Periode zu enttabuisieren, aber auch das dauert und wirft noch immer ein falsches Bild auf ein so wichtiges Asset, was wir Frauen als Besonderheit in unserem Körper tragen.

Viele Frauen fragen uns so oft, warum sie sich an manchen Tagen seltsam fühlen. Was heute mit ihnen los sei? Warum sie nicht einfach mal eine bestimmte Sache durchziehen können…?

Die Antwort ist einfach. Frauen in ihren fruchtbaren Jahren, also von der ersten Periode bis zur Menopause sind zyklisch. Neben unserer inneren Uhr, die wissenschaftlich nachgewiesen nach einem 24h Zyklus in jedem Menschen schlägt, haben wir Frauen noch einen zweiten Zyklus in uns.

Und dieser Zyklus wird in einer wunderbaren Symphonie unserer Hormone gemeistert. Aber ähnlich wie in einem Orchester, sind die kleinen Botenstoffe und deren Gleichgewicht ziemlich empfindlich. Unser Körper versucht je nach Lebensstil immer das Beste für uns, diese Balance herzustellen, wird jedoch oft nicht ausreichend von uns unterstützt. Im Gegenteil.

Mit dem Ignorieren der Symptome, die unser Körper als Kommunikationsmittel nutzt, um uns zu sagen „Hey, ändere das bitte. Das tut mir nicht gut!“, stressen wir unser endokrinologisches System in Dauerschleife. Mit dem Resultat gesundheitlicher Einschränkungen. Und zwar nicht nur in Form von Symptomen wie heftigen Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, starken Perioden und Krämpfen, sondern auch mit dem Resultat zunehmender Unfruchtbarkeit, Myomen und Endometriose Prognosen.

Nicht, dass das schon ausreichen würde und uns in unserer Lebensqualität, in unseren täglichen Entscheidungen und unserer Beziehung zu uns selbst beeinträchtigt. Wir riskieren mit unserem stressigen und rücksichtslosen Lebensstil schwere gesundheitliche Einschnitte wie Gebärmutterkrebs, Entfernung der Eierstöcke (und damit verfrühte Wechseljahre), herausfordernde Wechseljahre mit Depressionen und Burnout als Konsequenz.

Und was wir mit rücksichtslosem Lebensstil meinen, ist für viele Frauen Normalität und fühlt sich eben genau so an – normal. Wie wir aus eigenen Erfahrungen lange Jahre erleben konnten.

Wir haben in diesem Jahrhundert so großartige Möglichkeiten, können als Frauen in Deutschland bereits an vielen Tischen mitmischen, können unterschiedlichste Rollen für uns ausfüllen – aber müssen es eben nicht. Wir müssen nicht allen Rollen, die wir in unserer Gesellschaft heute zu bieten haben mitwirken. Zumindest nicht zu 120%  in jeder dieser Rollen – als liebevolle Mutter, fürsorgliche Tochter, sexy Ehegattin, organisierte Hausfrau, erfolgreiche Karrierefrau, empathische Freundin etc. 

Aber genau das passiert. Die Ansprüche und die Erwartungshaltungen, denen sich ambitionierte Frauen der Generation „I can have it all!“ aussetzen, ist bemerkenswert. Und hat leider oftmals seine Konsequenzen. 

Was unser Zyklus damit zu tun hat?

Dieses Wundermittel der Natur hat uns eine besondere Perle mitgegeben, die es für jede Frau individuell zu entdecken gilt. Das Geheimnis liegt darin, dass wir tatsächlich „alles haben können“ – aber eben nicht jeden Tag. Sondern zyklisch. Es gibt Phasen, da können wir Top-Leistungen abrufen, wo wir mit unserem Charme allen die Show stehlen. Wir können der Star jeder Gartenparty sein, wo wir jedem Gast auf Anhieb sympathisch sind. Wir können verhandeln, daten und socializen wie die ganz Großen – aber wir können auch in Ruhe endlos to-Do-Listen abarbeiten, über Projekte reflektieren, Kindergeburtstage planen oder Me-time-Wellness ganz für uns allein genießen. 

We can have it all. Nur eben zu unterschiedlichen Phasen unseres Zyklus. 

Bedeutet: die Schönheit dieser Idee sich ein wenig mehr nach der inneren Uhr, und zwar nach beiden inneren Uhren, zu richten ist, dass wir: 

1. eine viel schönere Beziehung zu uns selbst aufbauen, weil wir mit dem Wissen nicht jeden Tag gleich zu sein, und die gleiche Leistung abverlangen zu wollen, ruhiger und gelassener mit uns umgehen.

2. vielen Dingen gerecht werden können und die Dynamik des Zyklus eine schöne Abwechslung an Fähigkeiten mit sich bringt. 

3. mit diesem roten Faden ein wenig an die Hand genommen werden, wann wir uns bspw. eine Auszeit gönnen „dürfen“ und wann wir mit Vollgas auch unsere Grenzen auskosten können. 

4.  viel bewusster mit unserem Körper umgehen und ihn auf diese Weise anders kennen- und akzeptieren lernen. 

Was es dazu braucht, ist das Wissen rund um Hormone, Zyklusgesundheit & Co und eine individuelle Strategie wie man diese neue Perspektive in dem eigenen, aktuellen Lebenskonzept unterbringen kann, und zwar ohne Druck und mit angemessenem Tempo.

Und daran möchten wir gern mit möglichst vielen Frauen arbeiten. Wir haben uns die Vision in den Kopf gesetzt, mit all dem, was wir tun, Frauen dazu zu bewegen, an sich zu glauben, für sich einzustehen und sich selbst zu verwirklichen. Und an diesem Fundament, was die Basis nach unserem Verständnis ist, arbeiten wir gemeinsam mit derjenigen. 

Wir brauchen mehr Frauen, denen es ziemlich egal ist, was andere denken. Die ihr Ding machen. Denen ihre eigene Identität wichtig ist.

Und die diese verrückte Reise, sich wirklich wirklich kennenzulernen, als Abenteuerreise sehen, auf der niemals alles perfekt ist, auf der sie eine Menge Überraschungen erleben, auf der sie sich vertrauen und auf der sie an der schönsten Beziehung zu sich selbst arbeiten, um die schönsten Beziehungen im Außen genießen zu können. Einem Teil des Sinn des Lebens vielleicht.

 

Jetzt Audio zum Text herunterladen: Warum Zyklus? Und was hat das mit Coaching zu tun?

von Christin Engler

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